Österreich: Die verunsicherte Generation der 16 bis 29-jährigen

Wie blicken junge Menschen auf ihre eigene Generation? Wie schätzen sie ihre Zukunftschancen ein? Wie denken sie über das Alter? Was werden sie tun, wenn die eigenen Eltern pflegebedürftig werden? Und wie wollen sie leben, wenn sie selbst 70+ sind?

Unsere jungen Redaktionspraktikanten beim Nachdenken über ihre Generation im LIKE-Online.de Konfi - Bild: IngImage

Diese und weitere Fragen hatte das Institut für Jugendkulturforschung erstmals für Österreich in einer groß angelegten Generationenmonitor-Umfrage unter 1.000 jungen Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren untersucht.

Das Ergebnis: 7 von 10 Jugendlichen und jungen Erwachsenen bezeichnen die heutige Jugendgeneration als eine „verunsicherte Generation“ In der öffentlichen Debatte kursieren unzählige Generationenbilder, besonders populär sind unscharfe Begriffe wie „Generation Y“ und „Generation Z“. Was ihnen gemeinsam ist, ist, dass sie wenig aussagen und lediglich nahelegen, dass die heute Jungen anders ticken als ihre Vorgänger­generationen.

16- bis 29-Jährige sind in der Etikettierung ihrer eigenen Generation deutlich konkreter: Die am häufigsten genannten Schlagworte, mit denen sie die eigene Generation beschreiben, sind verunsichert (72%), angepasst (58%) und planlos (56%).

Politisch sehen sich die Jungen mit ihren Anliegen schlecht vertreten. 86% der Befragten sind der Ansicht, dass ihre Generation unter den Fehlern der heutigen Politik in Zukunft zu leiden haben wird. Nur knapp jede/r Vierte hofft darauf, einmal ein besseres Leben zu haben als die Elterngeneration. 

Mangelnde Solidarität in Generationenfragen ist aus Sicht der Jugend kein Thema. Den Interessenskonflikt zwischen Jung und Alt zu schüren, haben junge Leute großteils nicht im Sinn. Das gilt vor allem auch im Hinblick auf den viel zitierten Verdrängungswettbewerb am Arbeitsmarkt: Lediglich 20% meinen, dass man, immer dann, wenn Arbeitsplätze knapp werden, die Jobs den jüngeren Menschen geben und die Älteren in die Arbeitslose schicken sollte. Doch trotz solidarischer Haltung in generationenpolitischen Grundsatzfragen grenzt sich die Jugend von älteren Generationen ab. Ihr „way of life“ ist stärker erlebnisorientiert, lustbetont und – in Bezug auf Ausbildung und Beruf – zugleich stärker erfolgsfixiert als der der Eltern. Und auch in ihrer Haltung gegenüber dem modernen Wohlfahrtsstaat zeigen die heute Jungen andere Positionen als ihre Vorgängergeneration. Von der Idee, den Lebensunterhalt im Alter vorrangig von der staatlichen Rente zu bestreiten, haben sich die heutigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Österreich verabschiedet: Geht es nach den heute 16- bis 29-Jährigen, wird sich ihre Generation ein gutes Leben im Ruhestand nicht einmal zu 40% aus der staatlichen Rente finanzieren können.