Das frivole Doppelleben deutscher Hotelbesucher

Ordnungsliebend, prüde und fleißig - diese Tugenden lässt der deutsche Hotelurlauber gerne beim Check-in an der Rezeption zurück, so die Ergebnisse einer Umfrage von lastminute.de.

Wir treffen uns an der Hotelbar am Pool! Bild: IngImage

Mehr als jeder Fünfte hat demnach schon einmal geflunkert, um ein Zimmer-Upgrade zu erhalten (21 Prozent) und immerhin sieben Prozent haben gleich unter falschem Namen eingecheckt. Ganze 18 Prozent taten dies übrigens, weil sie bereits im Vorfeld wussten, dass ihr Aufenthalt etwas aus dem Ruder laufen wird. Kein Wunder, schließlich bucht mehr als jeder Zweite so ein Wochenende, um aus seinem Alltag auszubrechen (65 Prozent).

Wilde Partys, heiße Affären und lange Finger, die aktuelle lastminute.de Umfrage bringt ans Licht, was hinter verschlossener Hotelzimmertüre so alles passiert: 16 Prozent feierten bereits eine wilde Party im eigenen Hotelzimmer. Bei acht Prozent war die Ruhestörung eher leidenschaftlicher Natur: das heiße Bettgeflüster war so laut, dass andere Gäste an die Zimmertür geklopft haben. Mehr als jeder Zehnte hat sich zum Schlummertrunk eine frische Bekanntschaft mit aufs Zimmer genommen (11 Prozent) und sieben Prozent haben ihren Partner betrogen. Tatsächlich ist bei mehr als jedem Vierten der Befragten Leidenschaft im Spiel (32,4 Prozent): elf Prozent versetzte ein Date in hitzige Wallung, genauso viele verbrachten eine heiße Nacht mit ihrer Affäre, sieben Prozent nutzten das Hotelzimmer für ein Blind Date und drei Prozent haben dort sogar ihre Unschuld verloren. Leidenschaftlicher - wenn auch nicht unbedingt mit dem eigenen Partner - sind im Europavergleich nur die Spanier und Franzosen: 13 Prozent nutzen dort das Hotelzimmer für ein Schäferstündchen mit der geheimen Affäre.

Bei mehr als jedem Zehnten stand dagegen nicht die Leidenschaft, sondern ein kleiner Raubzug im Vordergrund (12 Prozent); sie haben etwas Hotel eigenes aus dem Zimmer mitgehen lassen. Bei einigen geschah das vielleicht auch gleich nach dem leidenschaftlichen Seitensprung: sie steckten kurzerhand die Bibel in ihre Tasche (fünf Prozent). 68 Prozent konnten bei Kosmetikartikeln nicht widerstehen, knapp die Hälfte der Befragten bekam beim kuscheligen Handtuch lange Finger (45 Prozent) und auch der Bademantel hatte bei 28 Prozent noch Platz im Reisegepäck. Die aktuelle lastminute.de Studie zeigt zudem: fast die Hälfte der Befragten sah darin kein Problem, schließlich hat man für das Hotelzimmer bezahlt (47 Prozent).

Unangefochtener Spitzenreiter in Sachen "Langfinger" sind die Deutschen aber nicht. In England steckt gut jeder Vierte im Hotel was ein (34 Prozent), bei den Franzosen und Italienern sind es sogar 40 Prozent und in Spanien greift mehr als die Hälfte zu Kosmetik, Bademantel und Co. (53 Prozent).

Flunkern und Stibitzen, Liebe und Leidenschaft: nicht verwunderlich, dass sieben Prozent bereits unter falschem Namen in ein Hotel eingecheckt haben. Als Inspirationen dafür diente jedem Vierten übrigens eine Disney- oder Comicfigur wie Donald Duck oder Mickey Mouse (30 Prozent). 28 Prozent entschieden sich lieber für Audrey Hepburn und Co. und ebenso viele schlüpften in die Rolle eines Sängers und mimten für ein paar Tage Madonna und Gary Barlow. Immerhin 21 Prozent haben wohl ein heimliches Faible für ihren Chef und benutzten kurzerhand seinen oder ihren Namen für ein paar schöne Tage im Hotel. Vielleicht auch deswegen, um sich sozusagen inkognito mal richtig gehen zu lassen und Dinge zu tun, die sie daheim nie tun würden: 65 Prozent lieben es, im Hotelbett fernzusehen. Und dieses dann zerwühlt zu hinterlassen, ist für über die Hälfte der Befragten Gang und Gäbe (52 Prozent). Auch den Ruf, bedacht und sparsam zu sein, lässt man hierzulande vor der fremden Zimmertüre zurück: Jeder Dritte wird auf Hotelkosten zum extralangen Warmduscher (40 Prozent), fast jeder Vierte gönnt sich den Luxus von täglich frischen Handtüchern (28 Prozent). Doch nicht nur auf Hotelkosten lassen es die Befragten krachen: Mehr als die Hälfte gönnt sich mehr als im Alltag (56 Prozent) und 13 Prozent leben während so eines Aufenthaltes über ihre Verhältnisse.