E-Boards: Cool, aber auch sehr gefährlich?

Sie heißen Hoverboards, Waveboards oder Mini Segways: Die elektrisch angetrie­benen Rollbretter, bei denen man sich durch Gewichtsver­lagerung vorwärts bewegt, sind als Fortbewegungsgadgets nicht nur bei Jugendlichen total angesagt.

Bild: c’t

Doch die Bretter machen nicht nur Spaß – sie sollen auch extrem gefährlich. Einige sollen abrupt stoppen, sodass Fahrer  jederzeit schwer stürzen könnten, schreibt das Computermagazin c’t in seiner aktuellen Ausgabe.

Die Rollbretter, mit denen auch Teenie-Stars wie Justin Bieber, Lillly Allen und Money Boy herumdüsen, werden von unzähligen chinesischen Unternehmen produziert und kosten zwischen 300 und 1500 Euro. Auf eBay und auf Amazon sind etliche E-Boards gelistet, die meisten von Händlern aus China und Hongkong, was die Rückgabe- und Garantieformalitäten immens erschweren kann.

Die Technik in den E-Boards ist relativ simpel: zwei Naben­motoren, ein großer Lithium-Ionen-Akku und etwas Elektronik mit zwei Sensoren. „Dank dieser Sensoren muss man das Körpergewicht nur ganz leicht nach vorne verlagern, um loszufahren“, berichtet c’t-Redakteur Jan-Keno Janssen, der das Gerät ausgiebig getestet hat. „Hat man die ersten wackligen Minuten überstanden, macht das E-Board richtig Spaß. Doch nach rund zwanzig Minuten Herumfahrerei schaltete sich unser Testgerät ohne jegliche Vorwarnung ab. Die Räder rollten dabei nicht aus, sondern blockierten abrupt.“ Ein­schalten lässt sich das Board erst wieder, wenn man es kurz ans Ladegerät hängt. Laut Anleitung handelt es sich um eine Art Not-Abschaltung zur Sicherheit. „Wir halten diese Funktion jedoch für lebensgefährlich. Alle Tester, bei denen sich das Board während der Fahrt abschaltete, sind mit voller Wucht nach vorne auf den Boden geknallt“, sagt c’t-Experte Janssen.

Wer dennoch auf Fahrspaß setzt und sich ein cooles Board zulegt, der sollte unbedingt mit Gelenkschützern und Helm fahren. Zum Ausprobieren eignet sich eine Strecke mit absolut glattem Untergrund, da kleinste Unebenheiten selbst geübte Fahrer aus dem Tritt bringen können. Die Benutzung der E-Boards auf Straßen und Gehwegen ist laut Straßen­verkehrsordnung verboten. Zuwiderhandlungen werden mit Geldbußen von mindestens 50 Euro belegt, im schlimmsten Fall riskiert man den Führerschein.

Darüber hinaus sollte man unbedingt das Aufladen des Geräts beaufsichtigen, rät das Computermagazin c’t. In Groß­britannien und den USA gab es bereits Wohnungsbrände, die durch schadhafte E-Boards beim Aufladen ausgelöst wurden. Amazon nimmt Medienberichten zufolge die derzeit beliebten Hoverboards sogar wegen Sicherheitsbedenken weider aus dem Angebot.

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