ich hasse dieses internet

Mit viel Energie erzählt Jarett Kobek in seinem Roman "ich hasse dieses internet", was das Internet mit uns macht und wie es unser Leben verändert. Die Handlung:

San Francisco: Eine Gruppe von Freunden kollidiert hart mit der digitalen Gegenwart. Adeline hat nach einer unbedachten Äußerung zu Beyoncé und Rihanna einen Shitstorm am Hals und Ellen findet sich nackt im Netz. Die Kampfzone hat sich verschoben, und wir selbst haben die Munition geliefert: Warum geben wir unsere Daten her? Machen Apple und Google zu den mächtigsten Playern der Welt? 

Diesen elementaren Fragen der Jetztzeit will Jarett Kobek in seinem Buch nachgehen und wiederholt dabei vielfach solche anfangs kryptischen Sätze wie "Der Besitzer hatte kein/wenig oder viel Eumelanin in der Basalschicht seiner Epidermis". Wobei dieser Satz nicht repräsentativ für das Buch ist, geht es doch um Facebook, Google, Buzzfeed, iPhone, Twitter und den ganzen Rest der digitalen Scheiße, die langsam aber sicher unser Leben auffrisst.

Ja, Menschen spielen noch eine Rolle, aber manchmal ist man sich nicht sicher, ob sie nur der Algorythmus des Internets im Buch sind oder doch etwas mehr. Und nein, Kobek kommt mit "ich hasse dieses internet" nicht - wie mancher Kritiker es glauben will - an die "Ausweitung der Kampfzone" von Michel Houellebecq heran. Aber wieder ja, es ist lesenswert, weil es anders ist. Und neu. Und jetzt. Das ist in den heutigen Zeiten schon was. Oder?