Oblivion: Die Erde ist eine Erinnerung, um die es sich zu kämpfen lohnt

Regisseur Joseph Kosinski zeichnet mit seinem neuen Film "Oblivion" seine Vision einer postapokalyptischen Zukunft nach. Mit spektakulären Bildern entführt er die Zuschauer ab 11. April in eine futuristische neue Lebenswelt mit all ihren Gefahren, aber auch innovativen Technik Gimmicks:

Fiktives Fluggerät der Zukunft aus dem Film Oblivion

Nach einer Apokalypse hat die Menschheit den Planeten Erde verlassen und lebt schon seit Jahrzehnten hoch über den Wolken. Der Technikspezialist Jack Harper ist einer der wenigen Menschen, die noch auf der fast verwüsteten Erde stationiert sind, um nach lebenswichtigen Ressourcen zu suchen. Dabei wird ihm immer bewusster: „Die Erde ist eine Erinnerung, um die es sich zu kämpfen lohnt.“

Deutscher Trailer zu Oblivion (Bundesweiter Kinostart: 11.4.2013) :

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Nicht nur Filmemacher malen sich das Leben in der Zukunft aus, es gibt auch Wissenschaftler, die sich mit möglichen Zukunfts-Szenarien beschäftigen. Wir haben den Film zum Anlass genommen, mit Dr. Robert Gaßner* vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Berlin über unsere Zukunft zu sprechen.  

Dr. Gaßner, kann man die Zukunft mithilfe der Zukunftsforschung vorhersehen?

Zukunft ist nur in sehr begrenztem Ausmaß vorhersehbar. Ein vielzitiertes Bonmot von Mark Twain besagt denn auch, dass Prognosen insbesondere dann schwierig sind, wenn sie sich auf die Zukunft beziehen. Und der französische Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint-Exup™ry ging noch einen Schritt weiter und forderte imperativ: „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“ Die beste Möglichkeit Zukunft vorherzuwissen ist demnach, sie selbst (mit) zu gestalten.

Und wie geht das?

Wir alle gestalten Zukunft bereits heute und in jeder Minute - egal ob als Wahlbürger, Konsumenten, Verkehrsteilnehmer, Eltern, Studenten oder als Arbeitnehmer, Lehrer, Beamte, Politiker. Wenn wir nun aber alle unsere Zukunft selbst beeinflussen, professionell und privat, sollten wir wissen, wo wir eigentlich hinwollen. Das heißt, wir brauchen ein Bewusstsein für unsere privaten und beruflichen „Wirkfelder“ und wir brauchen vor allem Ziele, die unser Handeln leiten können. Ohne Visionen - mehr oder weniger utopische, teils aber auch sehr konkrete - für ein sinnerfülltes Leben und eine lebenswerte Welt, haben wir weder in unserem privaten Alltag noch in unserem professionellen Umfeld ausreichend Orientierung, um wichtige Handlungsalternativen zu erkennen.

Interessant. D.h. wir sollten also zunächst überlegen, in welcher Zukunft wir eigentlich leben wollen?

Ganz genau. Wir müssen uns fragen, was aus unserer Sicht eine  gute Entwicklung oder allgemeiner ein gutes Leben ist. In unserem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung arbeiten wir so z.B. - ähnlich wie der Film „Oblivion“ - mit Szenarios, also Bildern der Zukunft.

* Gaßner ist Diplom-Psychologe und promovierte an der TU Berlin über die psychischen Folgen des Computergebrauchs auf das Weltbild der Nutzer. Seit 1989 forscht er am Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Berlin.