Der Chef liegt mit am Strand

Endlich Ferien, aber bei vielen geht der Chef mit an den Strand: Deutsche, die in ihrer freien Zeit arbeiten, verbringen damit jeden Urlaubstag durchschnittlich fast eine Stunde (59 Minuten - 2012: 57 Minuten).

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Fast die Hälfte der Urlaubsarbeiter (48 Prozent - 2012: 47 Prozent) erhält dafür gar keinen Ausgleich und gerade mal 24 Prozent (2012: 20 Prozent) werden finanziell sowie 22 Prozent (2012: 27 Prozent) mit zusätzlicher Freizeit entschädigt. So ist es an jedem freien Tag fast eine halbe Stunde (28 Minuten), die Urlaubsarbeiter umsonst ihrem Job widmen und folglich ihren Vorgesetzten schenken - ein wenig mehr als noch im letzten Jahr (27 Minuten).

Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von lastminute.de: Über vier von zehn (42 Prozent) Angestellten in Deutschland arbeiten während Urlaub und Freizeit. Wie im letzten Jahr erhalten auch 2013 Frauen weniger Ausgleich für Urlaubsarbeit Der Anteil an Frauen, die in ihrer freien Zeit arbeiten, ist zwar laut der lastminute.de-Umfrage generell geringer, als bei Männern (39 gegenüber 45 Prozent), jedoch verbringen sie dabei mehr Zeit mit ihrem Job (täglich 66 im Vergleich zu durchschnittlich 53 Minuten bei Männern). Und mit 45 Prozent (2012: 42 Prozent) der Frauen und 48 Prozent der Männer (2012: 53 Prozent), die dafür mit Geld oder Freizeit ausgeglichen werden, arbeiten Frauen 30 (2012: 28 Minuten) und Männer 26 Minuten (2012: 26 Minuten) pro Urlaubstag umsonst.

Nur jeder zehnte ärgert sich, dass der Chef Zeit bekommt, die ihm nicht zusteht Wie schon im letzten Jahr, empfinden Urlaubsarbeiter als stärkste Auswirkung, dass sie keinen Abstand zum Job bekommen (2013: 19 Prozent - 2012: 25 Prozent). 2012 war auf Platz zwei die mangelnde Erholung (21 Prozent) - 2013 ist dies nur auf Platz vier (16 Prozent). Dieses Jahr auf Platz zwei steht, sich weniger zu sorgen, wenn man zu seiner Arbeit zurückkommt - gefolgt von einem erleichterten Gewissen (je 17 Prozent). Dies wird sogar als gewichtiger bewertet, als nicht genug Zeit für sich zu haben oder für Familie und Freunde (je zwölf Prozent).

Am Ende der Top 10 der Negativ-Auswirkungen von Urlaubsarbeit laut der lastminute.de-Umfrage: Überraschenderweise ärgert es lediglich zehn Prozent, dass der Chef Zeit bekommt, die ihm eigentlich nicht zusteht. Übrigens bei Frauen auf Platz eins: Keine Erholung (18 Prozent). Bei Männern: kein Abstand vom Job (21 Prozent). Interessant im Geschlechtervergleich ist auch, dass Frauen es mehr bedauern als Männer, nicht genug Zeit für sich zu haben (Frauen 14 und Männer elf Prozent) - und Männer es mehr bedauern als Frauen, weniger Zeit für Familie und Freude zu haben (Männer 14 und Frauen neun Prozent).