Chefs sind Spitzenreiter im Fremdflirten

Heimliche, digitale Techtelmechtel sind in Deutschland gang und gäbe. 46 Prozent der Deutschen flirten gelegentlich fremd - Frischverliebte kurioserweise sogar doppelt so häufig wie Menschen in unglücklichen Beziehungen.

Na, was machst du denn da? - Bild: Seitensprung-Fibel.de

So das Ergebnis einer repräsentativen Online-Studie, die im Oktober durch das Portal Seitensprung-Fibel.de beim Marktforschungs-Panel Toluna in Auftrag gegeben wurde und für die 1.000 Personen befragt wurden.

"Für Frischverliebte ist es spannend und aufregend sich zu verlieben, denn man kennt den anderen noch nicht richtig und man weiß auch nicht, ob sich der andere wirklich für uns entscheidet. In dieser Unsicherheitsphase sichern wir uns ab, indem wir fremdflirten", verdeutlicht der Berliner Psychologe und Buchautor Dr. Wolfgang Krüger. "Wir fragen uns, ob nicht ein anderer besser zu uns passt. Sobald wir uns wirklich für eine Beziehung entscheiden, weil die Partnerschaft gelingt, nimmt das Fremdflirten ab", so Krüger.

Spitzenreiter im Fremdflirten sind deutsche Führungskräfte: 62 Prozent der Deutschen aus der Chefetage geben sich gern virtuellen Verlockungen hin - das sind sogar zehn Prozent mehr als bei den flirtberüchtigten Studenten oder Abiturienten. Treue Seelen hingegen sind vor allem Hausfrauen und -männer. Von ihnen geben 68 beziehungsweise 66 Prozent an, noch nie online fremdgeflirtet zu haben.

Als Startpunkt für die heimliche Romanze wählt fast jeder dritte Deutsche am liebsten Online-Dating-Portale, etwa Singlebörsen, Flirt-Apps oder Portale für erotische Kontakte. Zweitbeliebtester Flirt-Hotspot ist Facebook: Jeder vierte deutsche Online-Surfer sucht in dem sozialen Netzwerk den verlockenden Klickkontakt. Bei der beliebten Social-Community Twitter sind die Deutschen hingegen vorsichtig, hier flirten nur fünf Prozent gelegentlich fremd.

Aus jedem fünften Fremdflirt entsteht eine ernsthafte Beziehung mit neuem Liebesglück. Ein Drittel teilt sogar die Überzeugung, dass die Natur den Menschen nicht als monogames Lebewesen erschaffen hat und Fremdflirten in den Genen liegt. Auch die Überzeugung, dass man den Fremdflirt mit sich selbst ausmachen sollte, ist weit verbreitet, denn 40 Prozent der Befragten verheimlichen ihrem Partner ihre digitalen Flirtausflüge. 90 Prozent der Verschwiegenen sind gleichzeitig wiederum so tolerant, dass sie auch einen Fremdflirt ihres Partners nicht erfahren möchten.