Radikales politisches Engagement macht unsexy

Wer seine Stimme bei der kommenden Bundes­tags­wahl radikalen Parteien gibt, muss Abstriche in der Liebe hinnehmen. So schließt jeder zweite Single eine Partnerschaft mit einem Anhänger von AfD & Co. kategorisch aus.

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Das ist das Ergebnis der aktuellen LoveGeist-Studie von LoveScout24. Danach sind Deutschlands Singles generell schon tolerant, wenn es um abweichende politische Meinungen geht: Über 90 Prozent würden eine Beziehung mit einem Partner eingehen, der nicht die gleichen politischen Ansichten teilt.

Politische Ansichten spielen beim Dating eine untergeordnete Rolle. So ist es für jeden Vierten (26 Prozent) vollkommen OK, wenn ihr Mr. oder ihre Mrs. Right eine andere Partei wählt. Demnach sei Politik unwichtig, wenn es um die Liebe gehe. Weitere 17 Prozent geben an, dass sie sich nicht für Politik interessieren – entsprechend spielen auch die Ansichten des Dates keine Rolle.

Lediglich Anhänger extremer Parteien kommen bei Deutschlands Singles nicht gut an: Jeder Zweite (50 Prozent) sagt, dass er zwar einen politisch andersdenkenden Partner toleriert, aber nur wenn dieser keine radikale Partei wählt.

Unter dem Strich würden somit 93 Prozent der Singles eine Beziehung mit jemandem eingehen, der eine politisch abweichende Meinung hat. Lediglich zwei Prozent würden ihrem Date laut Studie den Laufpass geben, wenn es nicht die eigenen politischen Ansichten vertritt. Weitere vier Prozent würden versuchen, den potenziellen Partner von den eigenen Meinungen zu überzeugen. Und jeder hundertste (ein Prozent) wäre sogar bereit, seine eigenen politischen Einstellungen noch einmal zu überdenken – wenn es sich für den neuen Partner lohnt.

Auch in einer Beziehung scheint politischer Gleichklang nicht die Voraussetzung für eine harmonische Partnerschaft zu sein. Lediglich vier Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Partner identische Ansichten haben sollten. Immerhin jeder Vierte (28 Prozent) gibt an, dass zumindest das gleiche Interesse an politischen Themen bestehen sollte. Zwei Drittel (68 Prozent) sagen hingegen: Politische Ansichten interessieren nicht in einer Beziehung.

Und was, wenn der potentielle Partner bekennen würde, am 24. September nicht zur Bundestagswahl zu gehen? Für 69 Prozent der Singles wäre auch das kein Problem – schließlich sei dies eine persönliche Entscheidung. Rund 30 Prozent würden den Versuch starten, das Date noch umzustimmen, doch nur ein Prozent würde die Konsequenz ziehen und den Kontakt beenden. Jeder Zehnte zuckt zudem die Schultern und sagt: Mir doch egal, ich gehe selbst nicht wählen